Der Dichter Petar Zoranić von Nin

Jeder bekannte Ort hat seinen berühmten oder anonymen Dichter und Chronist. Die Stadt Nin mit ihrer Tradition und ihrer wichtigen Rolle in Kroatiens Entwicklung kann als ein Vorläufer betrachtet werden. Nämlich, 1536 entstand eben hier der erste kroatische Roman 'Gebirge'.

Sein Schöpfer Petar Zoranić von Nin wurde im Jahr 1508 geboren. Die älteste Angabe über seinen Leben hat ihren Ursprung im Jahr 1531. Man weiß, dass er als Notar, Jurist und Schriftführer in Nin arbeitete. Er hat sein Jurastudium vermutlich in Padua beendet. Es ist nicht bekannt wie lange er lebte und die letzte schriftliche Angabe über ihn datiert vom Jahr 1543. Es ist aber bekannt, dass er vor 1569 starb, als in Venedig sein Roman 'Gebirge' gedruckt wurde. Ihm kann man verdanken, dass Zadar, neben den Städten Hvar, Korčula, Split und Dubrovnik zum wichtigen kroatischen Renaissancemittelpunkt wurde.

Der pastorelle Roman 'Gebirge' – die vorherrschende Romanform im 16. und 17. Jahrhundert – ist ein einmaliges Kunstwerk solcher Art in der kroatischen Literatur. Dieser pastorell – allegorischer Roman wurde in Prosa und Versen geschrieben. In seinem Roman versucht der Autor bei seinen Zeitgenossen Gefühle für den Geburtsort, das Land und das Volk zu wecken. Die Grundzüge des Romans bildet die erdachte Fahrt durch das kroatische Gebirge um seine unglückliche Liebe zu vergessen. Der Ausgangspunkt dieser Fahrt ist Nin. Weiter geht der Dichter nach Starigrad, die Stadt unter dem Gebirge Velebit, danach reist er aufwärts nach Paklenica, über Velebit bis Lika und Dinara. Entlang Krka ging er weiter nach Šibenik, und von Šibenik über das Meer züruck zum Ausgangspunk, zurück nach Nin. Auf dem ersten Blick ist 'Gebirge' ein Reisebericht, aber es ist viel mehr, denn unter dem Einfluss von Sannazar, Dante, Petrarca, Boccaccio, Ovidius und Vergil schrieb der Autor über sein Vaterland und Patriotismus. Sehr realistisch beschreibt er das unglückliche Volk und ihr Schicksal unter dem türkischen Angriff. Durch Ankündigung des türkischen Verfalls gibt er seinen Landsleuten Hoffnung und Unterstützung. Außerdem wirft er seinen Landsleuten vor, dass sie lieber auf fremder Sprache als ihrer Muttersprache schrieben. Deswegen sind Nins Einwohner sehr emotiv mit ihrem Dichter verbunden. 2008 wurde ihm zum 500. Geburtstag ein Park gewidmet. Bei organisierten Ausflügen können Besucher den selben Weg laufen, der im Roman 'Gebirge' beschriebenen wird.

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